Lappen, Schwamm, Küchenrolle: Welche Helfer halten die Küche wirklich sauber? Die Antwort: Alle! Wenn sie richtig verwendet werden. Aber auch Handtücher, das richtige Equipment und der Umgang mit Lebensmitteln spielen eine wichtige Rolle. 5 Tipps für mehr Küchenhygiene.
Schwamm drüber?
Sie gehören zum Putz-Inventar jeder Küche: Schwamm und Lappen. Mit ihnen wird hier mal schnell der verschüttete Kaffee von der Arbeitsfläche aufgewischt, da mal über das Schneidebrett gewienert. Und zwischendurch noch der Kühlschrank geputzt. So mutieren die praktischen Küchenhelfer schnell zu echten Keimschleudern. Die goldene Regel: Schwamm und Lappen immer gründlich auswaschen und schnell trocknen. Und beide regelmäßig wechseln – mindestens einmal pro Woche. Benutzte Schwämme und Lappen bei 60 Grad oder mehr in der Waschmaschine reinigen und anschließend wiederverwenden.
75% der Spülschwämme weisen E. coli Bakterien auf
Wertvolle Rolle für die Rolle
Egal ob 2-lagiges oder 3-lagiges Küchenpapier: Küchenrolle ist in der Küche ein Alleskönner. Und Blatt für Blatt ein echter Hygiene-Garant. Kleine Missgeschicke wie die übergekochte Milch lassen sich dank Küchenpapier schnell beheben. Auch für das Auswischen einer fettigen Pfanne sind ein bis zwei Blatt Küchenrolle oder Küchenkrepp ideal. Dank des saugstarken Papiers von der Rolle landet das Fett nicht in der Spüle und verstopft den Abfluss nicht. Apropos Fett: Sollen damit Fleisch, Gemüse oder Fisch zubereitet werden, tupft man sie am besten vor der Zubereitung mit Küchenpapier trocken. Dadurch spritzt es beim Garen in Pfanne oder Topf weniger.
Hand drauf
Kommen wir von der Küchenrolle zu Geschirrtüchern und Handtüchern. (Für alle Küchenneulinge: Ja, es gibt beides). Für mehr Küchenhygiene sollte es jeweils eigene Tücher für das Geschirr und für die Hände geben. Denn Keime, die sich auf den Händen befinden, haben auf dem Teller nichts zu suchen – und umgekehrt. Auch für das Trockenwischen von Arbeitsfläche und Tisch darf es ein eigenes Tuch sein. Oder alternativ ein Stück Küchenpapier. Wer beim Thema Handhygiene auf Nummer sicher gehen möchte, trocknet sich mit Küchenpapier oder Küchenrolle ab. Feuchte Geschirr- und Handtücher sollten stets aufgehängt werden, damit sie rasch trocknen. Ebenfalls wichtig: Mindestens einmal pro Woche wechseln und bei 60 Grad oder heißer in der Waschmaschine waschen
Bretter, die Küchenhygiene bedeuten
Eine weitere mögliche Keimfalle in der Küche ist das verwendete Equipment wie Schneidebretter. Die Grundregel: Ein eigenes für Fleisch, Geflügel oder Fisch verwenden, also alle Speisen, die später erhitzt werden. Und ein zusätzliches für beispielsweise Rohkost. Unterschiedliche Farben können helfen, die Bretter nicht zu verwechseln. Holzbretter sind zudem in Sachen Hygiene nicht schlechter als Plastikbretter, in Labortests liegen sie gegenüber Kunststoff sogar vorn. Studien zeigen außerdem, dass bestimmte Hölzer antimikrobielle Eigenschaften haben. Auch Messer sollten nicht erst für Fleisch und dann für Gemüse verwendet werden. Sonst könnten Keime von tierischen Produkten später im Salat landen. Bretter und Messer nach dem Verwenden am besten direkt mit heißem Wasser und Spülmittel abwaschen – oder in der Spülmaschine reinigen. Bretter mit Schneidefurchen sollten regelmäßig ausgetauscht werden, da sie gute Nährböden für Keime und Bakterien sind.
Fleisch ist kein Gemüse
In einer hygienischen Küche spielt auch der richtige Umgang mit den verwendeten Lebensmitteln eine wichtige Rolle. Daher gilt: Schon beim Einkauf der Lebensmittel auf ausreichende Kühlung achten. Zudem Eier, Geflügel und Fleisch im Kühlschrank getrennt von übrigen Lebensmitteln lagern und verarbeiten. Auch die Gartemperatur der unterschiedlichen Lebensmittel ist entscheidend: Fleisch und Geflügel sollten bei einer Kerntemperatur von mindestens 70 Grad gut durchgegart werden. Auch Rühr- und Spiegeleier immer durchbraten und Frühstückseier mindestens fünf Minuten kochen. Für Gemüse, Blattsalate und Obst gilt: Vor dem Verzehr gründlich putzen und unter fließendem Wasser waschen, da auch sie Bakterien enthalten können. Weitere Tipps zur Hygiene von Lebensmitteln bietet das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.