Eiszeit mit Papier. Dem Online-Handel von Lebensmitteln hat die Corona-Pandemie in diesem Jahr einen ordentlichen Aufschwung beschert. Viele Menschen lassen sich ihre Lebensmittel sicher nach Hause liefern, anstatt zum Einkauf in den nächsten Supermarkt zu gehen. Dies führt jedoch auch zu einem erhöhten Aufkommen von Versand-Verpackungen. Immer mehr Lieferdienste setzen deshalb auf nachhaltige und umweltfreundliche Kühltaschen aus Papier als Frische-Verpackung für Obst, Gemüse, Pralinen und für Frischeboxen. Die Kühltaschen werden aus recyceltem Papier hergestellt und können einfach über die Papiertonne entsorgt und wieder dem Recycling zugeführt werden.
Wie funktioniert‘s?
Gemeinsame Sache: Die Kühltasche aus Papier wurde als nachhaltiges Einweg-Verpackungskonzept in einem gemeinsamen FuE-Projekt zwischen einem Münchner Unternehmen, der easy2cool GmbH, und der AG Papiertechnik an der Technischen Universität Dresden entwickelt.
Das Ziel: ein lebensmitteltaugliches Isoliermaterial aus Altpapier und eine darauf basierende Systemlösung für den Versandhandel von kühlpflichtigen Lebensmitteln zu entwickeln. Die Verpackungseigenschaften sollten eine vollwertige Alternative zu Styroporverpackungen darstellen.
Das Ergebnis ist ein voller Erfolg: Isolierfasermatten auf Altpapierbasis, die für den Lebensmittelkontakt geeignet sind und die nach Entnahme des Kühlguts bedenkenlos ins Altpapier gegeben werden können. Die innovative Isolierung aus Papierflocken ist dabei deutlich ressourcenschonender in der Herstellung als Styropor (Quelle). Aufgrund ihrer geringen Wärme- und Temperaturleitfähigkeit sowie ihres hohen Wärmespeichervermögens sind die Isolierelemente in der Lage, Kühlverpackungen aus Styropor und anderen Kunststoffen zu ersetzen und deren Isoliereigenschaften sogar zu übertreffen.
Mehr Infos zum Projekt „Coole Versandpackung mit Thermoisolation aus Altpapier gibt es hier.
Und wie sieht’s in der Praxis aus?
Bei HelloFresh ist die Einführung der Kühltaschen aus Papier in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Schweden und Dänemark ein wichtiger Teil der Nachhaltigkeitsstrategie und soll dazu beitragen, den Einsatz von Plastik im Versand zu reduzieren. Die HelloFresh Kochboxen, die per Post nach Hause geliefert werden, sind fertig gepackte Pakete mit Kochrezepten und allen Lebensmitteln und Zutaten, die man für die Zubereitung einer gesunden Mahlzeit braucht. Die verderblichen Lebensmittel werden beim Versand in den Papierkühltaschen zusätzlich mit Eispacks auf Wasserbasis gekühlt, deren Inhalt danach zum Blumen gießen verwendet werden kann. (Quelle)
Kühl-Box im Test gegen Styropor bei Galileo am 11.04.2019:
Youtube Video: „Was taugt die Kühlbox aus Papier?“
Neben den Papier-Kühltaschen gibt es auch Kühlboxen, die für den Versand von Tiefkühlprodukten oder frischen Lebensmitteln verwendet werden. Gemeinsam mit der THIMM Group, einem der größten Kartonagenhersteller in Deutschland, hat die Easy2Cool GmbH die Kühlbox als Gesamtverpackungssystem für den Versand von temperaturempfindlichen Lebensmitteln entwickelt. Isolierelemente, Kühlakkus oder Trockeneis in einer Umverpackung aus Wellpappe transportieren gekühlte Lebensmittel problemlos bei einer eine Zieltemperatur von unter 7 Grad Celsius – bei Tiefkühlprodukten sogar bei -18 Grad Celsius. Und das über 48 Stunden lang.
Und auch wenn wir uns jetzt im Winter und mit den gerade geltenden Beschränkungen durch die Corona-Pandemie kaum den Sommer mit seinen Musik-Festivals vorstellen können: Mit dem Festival-Cooler wird das nächste Outdoor-Event auf jeden Fall ein frisches Erlebnis. Der Festival-Cooler ist eine ökologische Kühlbox aus 100% recyclingfähigen Materialien. Durch die Kombination von Kühlpacks auf Wasserbasis, Isolierelementen und einer Außenhülle aus Wellpappe können Lebensmittel bis zu 4 Tagen lang ohne Strom gekühlt werden. Die Isolierwirkung wird auch hier durch Isolierfasermatten aus recyceltem Altpapier erzeugt. Dann kann der Sommer ja kommen! (Quelle Festival-Cooler mit Bildern)