Toiletten in Restaurants, Büros, an öffentlichen Plätzen oder in Bahn oder Flugzeug, sind hygienischer Stress. Keime lauern überall. Wer möglichst sauber aus der Sache herauskommen will, fasst gerne so wenig an, wie es nur geht. Und ganz wichtig: Händewaschen. Durch gründliches Waschen werden Keime zuverlässig bekämpft. Wasser und Seife sind gute Partner. Diese 30 Sekunden investierte Lebenszeit fürs Händewaschen machen definitiv Sinn. Wie sieht es aber mit dem Trocknen aus? Wir starten den Vergleich: Was ist eigentlich hygienischer – das Papiertuch oder der Lufttrockner?
Papierhandtücher aus Altpapier
Luft, Papier oder Hose? Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten seine Hände nach dem Waschen zu trocknen. Papierhandtücher aus dem Spender haben den Vorteil, dass sie nur einmal benutzt werden und – anders als Lufttrockner – keine Keime oder Bakterien an den nächsten Besucher übertragen. Außerdem sind sie saugfähig und verringern dadurch mehr als jede andere Handtrocknungsmethode die Keime auf der Haut. Auch in Sachen Umwelt punktet diese Variante: denn für die Herstellung wird überwiegend recyceltes Altpapier benutzt. Moderne Spendersysteme setzen zunehmend darauf, dass man nur ein Tuch entnimmt, sodass kein unnötiger Verbrauch entsteht. Es gibt auch bereits erste Sammelsysteme für gebrauchte Papierhandtücher, die dann wiederverwertet werden. Klingt gut. Aber geht das noch besser?
Drucklufthandtrockner und Warmlufttrockner
Moderne Hochgeschwindigkeitstrockner verbrauchen im Allgemeinen weniger Strom als man denkt und mit etwas Geschick können die Hände hier kontaktlos getrocknet werden. Laut einer TÜV Studie sind Drucklufthandtrockner allerdings trotzdem wahre Bakterienschleudern. Denn während sie föhnen, werden Keime auf die getrocknete Haut geblasen und auch die Raumluft belastet. Mit dem Gebläse verdoppelt sich die Keimkonzentration in der Luft und auch auf einem Fabrikneuen Gerät verzehnfacht sich die Keimbelastung auf dessen Oberfläche nach nur 45 Anwendungen. Bis zur nächsten Reinigung potenziert sich dieses Grauen dann von mal zu mal.
Wer siegt im Hygiene-Test?
Luftgetrocknet oder papiergereinigt – was ist die sauberste Lösung? Fazit: Papier kann in dieser Hinsicht mehr, das konnten die Studien des deutschen TÜV, der britischen Westminster-Universität und auch ein internationales Forscherteam belegen. In Tests wurden die Hände von Probanden mit einer Flüssigkeit befeuchtet, in der ungefährliche MS2-Erreger enthalten waren. Beim Trocknen zeigte sich dann, dass die Keime durch die Hochdruckgebläse bis zu drei Meter im Raum verteilt wurden. Mit normalen Lufttrocknern immerhin 75 Zentimeter weit. Das Trocknen mit Papierhandtüchern verteilt die Bakterien lediglich in einem Umkreis von 25 Zentimetern, auch die Keimzahl an den Händen ist deutlich geringer. Und es gibt auch einen schönen Nebeneffekt: die Hose bleibt trocken.